Ripple baut Präsenz in Asien aus

Ripple will digitale Zahlungen so einfach wie möglich machen und setzt dabei auf Zentralisierung und ein Netzwerk von – bisher – über 300 Partnern. Die Partnerschaft mit DeeMoney wird Ripple's Präsenz in Asien stärken und das Geschäft mit den Remissen weiter ankurbeln. (Bild von WorldSpectrum auf pixabay.com)

Das auf Blockchain basierende Finanzservicenetzwerk RippleNet geht eine Partnerschaft mit dem thailändischen FinTech-Unternehmen DeeMoney ein und festigt damit die Präsenz von Ripple in Asien. DeeMoney spezialisiert sich auf digitale Geldtransfers ins Ausland und wird gemäß einer Pressemitteilung vom 18. März über RippleNet eine effizientere Möglichkeit für Geldtransfers anbieten. Die Gebühren sollen dabei sehr gering ausfallen. Die neue Pressemitteilung betrifft dabei den zweiten Teil einer Partnerschaft zwischen Ripple und DeeMoney. Das thailändische Unternehmen arbeitet bereits mit RippleNet, um Geldtransfers vom Ausland nach Thailand zu regeln.

Ripple – die etwas andere Kryptowährung, die jetzt Asien erobern will

Ripple ist nun seit 2012 ein Name auf dem Kryptomarkt und schielt scheinbar auf mehr Marktbeteiligung in Asien. Dabei konkurriert Ripple aber eigentlich gar nicht mit den anderen Altcoin, denn eigentlich ist Ripple gar keine Kryptowährung. Eigentlich aber doch. Der Ripple Coin (auch XRP genannt) basiert zwar auf einer Blockchain, wird aber nicht via Krypto-Mining erzeugt. Zudem ist die Blockchain nicht öffentlich, nicht dezentralisiert und wird entwickelt bzw. betrieben durch ein internes Unternehmensnetzwerk. Ursprünglich war auch gar kein Coin geplant. Ripple wollte eine Tauschplattform für allerlei digitale Güter anbieten. Der Ripple Coin wurde erst später eingeführt und diente anfangs als Tauschsicherheit. Mit RippleNet ist aus der ehemaligen Tauschplattform eine globale Zahlungsplattform, die mehr als 300 Finanzinstitute (und Banken) weltweit vereint.

Die Partnerschaft mit DeeMoney erweitert jetzt RippleNet um einen wichtigen Bereich: Remissen. Dabei handelt es sich um Auslandsüberweisungen von Gastarbeitern und Migranten (auch Flüchtlingen) vom Aufenthaltsort ins Heimatland. Der Wert dieser Geldtransfers ist allein in Thailand immens. Laut einer Vorhersage von Statista.com soll bereits dieses Jahr ein Volumen von 1 Milliarde US-Dollar erreicht werden. 2019 erreichten die Remissen in Thailand bereits ein Volumen von 850 Millionen US-Dollar, 2018 waren es 623 Millionen US-Dollar. Rund eine Million Thailänder sollen derzeit in anderen Ländern arbeiten und regelmäßig Geld in die Heimat transferieren.

Die Partnerschaft mit DeeMoney setzt so den Trend der Partnerschaften mit asiatischen Unternehmen von Ripple fort. Bereits im Februar dieses Jahres gab Ripple Partnerschaften mit Unternehmen aus Südkorea, den Philippinen und Bangladesch bekannt. Auch dabei handelte es sich um Firmen aus dem FinTech-Sektor und Remissen waren auch dabei schon ein Thema. Ripple scheint hier einen wachsenden Zukunftsmarkt zu sehen und entsprechende Analysen bestätigen diese Annahme.

“Ripple steht an der Spitze der Technologie”

Natürlich beinhaltete die Pressemitteilung über den zweiten Teil der Partnerschaft zwischen Ripple und DeeMoney auch entsprechende Reaktionen der beiden Firmen. Beide Unternehmen können dabei zurecht glücklich sein. DeeMoney erhält eine automatisierte Plattform und Zugriff auf ein riesiges (Finanz- und Zahlungs-)Netzwerk, während Ripple seine Präsenz in Asien weiter ausbauen kann und das Geschäft mit dem Remissen weiter verstärkt. Aswin Phlaphongphanich, CEO von DeeMoney, wird in der Pressemitteilung folglich zitiert mit den Worten:

“Ripple ist gegenwärtig an der Spitze der Technologie und Regelüberwachung für Finanzdienstleister. Die bereitgestellte Technologie [über RippleNet] bietet ein einziges, vollautomatisiertes System, das für alle über 300 Partner weltweit dasselbe ist. Das macht es umso einfacher das System in eigene Prozesse zu integrieren. Das Resultat ist weniger Aufwand, daher auch weniger kosten und die Ersparnisse können wir so an unsere Kunden weitergeben. Wir blicken der [weiteren] Partnerschaft mit Ripple freudig entgegen […]”

Die Reaktion von Ripple fiel nicht weniger positiv aus. Marcus Treacher, Vizepräsident der Kundenabteilung von Ripple, äußerte sich wie folgt:

“Die Revolution des digitalen Bankings nimmt Thailand im Sturm ein und DeeMoney hat dabei eine Schlüsselrolle. […]Das Unternehmen wird über RippleNet eine effiziente Option für internationale Geldtransfers anbieten, mit niedrigen Gebühren. Thailand möchte eine kluge Nation sein und wir sind stolz dieses Prozess durch unsere Partnerschaft mit DeeMoney in Bewegung zu setzen.”

Das Jahr 2020 startet gut für Ripple, ein Altcoin, der eigentlich gar keine übliche Kryptowährung ist. Ein Altcoin aber, der von den anderen Kryptowährungen durchaus beobachtet werden sollte.