5 Dinge, die den Kryptomarkt diese Woche bewegen werden

Der Kryptomarkt wird nur von Bitcoin und Co. beeinflusst, richtig? Falsch! Die folgenden 5 Dinge machen deutlich, wie stark der Kryptomarkt mit der traditionellen Welt zusammenhängt und auch worauf Anleger diese Woche achten sollten. (Bild von lukinIgor auf pixabay.com)

Die 17. Kalenderwoche bringt für den Kryptomarkt so Einiges mit sich. Ein weiter fallender Ölpreis, Allzeithochs bei Aktien trotz steigender Arbeitslosenzahlen und das anstehende Bitcoin Halving sind definitiv Faktoren, die den Kryptomarkt bewegen. Dezentralisiert mögen die meisten Kryptowährungen zwar sein, das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie auch losgelöst von der weltwirtschaftlichen Lage sind. Das Gegenteil ist der Fall: Die Coins und Tokens dieser Welt sind genauso an wirtschaftliche Grundlagen gebunden (vor allem Angebot und Nachfrage), wie auch alle anderen Handelsgüter. Deshalb wollen wir uns nachfolgend die 5 wichtigsten Dinge ansehen, die den Kryptomarkt in der 17. Kalenderwoche 2020 bewegen werden.

Der Bitcoin und die magischen 8.000 US-Dollar

Anleger weltweit blicken gespannt auf den Bitcoin. Das ist stets der Fall, aber seit mehreren Wochen nun vermehrt. Unter allen Kryptowährungen legte der Bitcoin mit seiner Erholung von unter 4.000 US-Dollar auf konstant über 7.000 US-Dollar die beeindruckendste Performance innerhalb der aktuellen Coronakrise hin. Und die populärste Kryptowährung der Welt scheint noch nicht genug zu haben. Um 09.30 Uhr MESZ stand der Bitcoin zum Wochenbeginn bei 7.193 US-Dollar, Tendenz steigend. Der BTC/USD Kurs fiel seit 16. April nicht mehr unter die 7.000er Marke. Zudem zeigt ein gleitender Durchschnitt der letzten 200 Tage eine magische Zahl: 8.000. Und genau das ist es auch, worauf Anleger seit der Erholung des Bitcoin warten. Nämlich, dass der Bitcoin die 7.000er Region endgültig nach oben durchbricht und die 8.000 US-Dollar knackt.

Der Bitcoin Preis konsolidiert zwischen 7.000 und 7.300 US-Dollar. Die Preisbewegungen werden geringer und deuten auf einen Ausbruch hin. Nahezu alle Experten sind sich sicher, dass es zunächst eine explosive Bewegung nach oben geben wird, mindestens 7.500 US-Dollar sollen dabei erreicht werden. Danach ist abzuwarten, ob es zu einem Retracement auf 6.800 bis 6.500 US-Dollar kommt oder die magischen 8.000 US-Dollar noch vor dem anstehenden Bitcoin Halving erreicht werden.

Der Bitcoin Preis ist definitiv eine der einflussreichsten Dinge, die den Kryptomarkt diese Woche bewegen werden. Wer denkt, dass als Nächstes Ethereum auf dem Plan stünde, der irrt sich. Denn nach dem “Gold 2.0” wird wohl das “schwarze Gold” den Kryptomarkt diese Woche am meisten beschäftigen.

Wie viel tiefer kann der Ölpreis noch sinken?

Generell darf angenommen werden, dass Preise am Aktienmarkt nicht nur steigen oder nur fallen. Wenngleich das auch auf das Öl zutrifft, sehen wir seit Wochen viel mehr negative Tendenzen als alles Andere. Es gab Analysten, die am Anfang des Preisverfalls des Öls einen Preis von 10 US-Dollar voraussagten. Nun, ein Preis von unter 15 US-Dollar ist davon nicht mehr allzu weit entfernt. Das letzte Mal, als wir solche Preise beim schwarzen Gold sahen, war im Jahr 1999. Aber selbst da sahen wir keine 10 US-Dollar. Der niedrigste Preis lag im Jahr 1987 bei 10,82 US-Dollar, wenn wir Daten von Macrotrends Glauben schenken dürfen (Anmerkung der Redaktion: dürfen wir!). Bloomberg geht sogar so weit zu sagen, dass es so aussehe, als würde “niemand Öl wollen”:

Mit sinkenden Ölpreisen und Ängsten vor weltweiten Rezessionen (China's Zahlen sahen bspw. einfach nicht gut aus in Q1/2020), werden wir auch weitere Belastungen für die weltweiten Indizes sehen. Fallende Märkte belasten wiederum Währungskurse und schwache Währungen verleiten Anleger zu anderen Anlageformen. Zum einen ist das Gold, zum anderen aber immer zunehmender Kryptowährungen. Der Ölpreis mag also auf den ersten Blick nicht viel mit dem Kryptomarkt zu tun haben. Auf einen zweiten Blick aber hat der Ölpreis durchaus genug Einfluss, um den Kryptomarkt als Solches zu bewegen.

Allzeithochs und trotz steigender Arbeitslosenzahlen

Schon verrückt, der Aktienmarkt. So paradox es auch klingen mag, aber eine Gruppe an Aktien, genannt FANGMAN, wird aktuell nur 7 Prozent unter den jeweiligen Allzeithochs gehandelt. Dabei geht es um keine geringeren Aktienpapiere, als die von Facebook, Amazon, Netflix, Alphabet, Microsoft, Apple und Nvidia. Und das trotz dem Fakt, dass Millionen von Menschen arbeitslos sind und weiteren Millionen die Arbeitslosigkeit droht (vor allem in den USA). Warum steigen diese Aktien aber? Nun, die Regierungen schütten Millionen, Milliarden und gar Billionen in die Wirtschaft und versorgen so auch diese Riesenkonzerne mit frischem Geld. Wie das Ganze mit dem Kryptomarkt zusammenhängt? Nun, seit seinem historischen Fall im März 2020, zeigt der Bitcoin Parallelen im Kursverlauf mit den genannten Aktien. Daher gehören diese Aktien auch zu den 5 wichtigsten Dingen, die den Kryptomarkt diese Woche bewegen werden.

Finaler Countdown zum Bitcoin Halving 2020

Es sind noch gut 20 Tage, dann werden die Belohnungen für das Bitcoin Mining halbiert. Künftig sollen Kryptoschürfer also nur noch 6,25 Bitcoin verdienen. Die Halbierung der Verfügbarkeit des Bitcoin wird dessen Wert erwartungsgemäß über Nacht steigern. Ja, das Bitcoin Halving findet nicht diese Woche statt, aber alleine die Aussicht auf das Event wird den Kryptomarkt beschäftigen.

Das Angebot an Bitcoin wird durch das Halving geringer, die Nachfrage wird deshalb aber nicht geringer werden. Daher wird der Wert des Bitcoin steigen. Interessant ist der Konsens unter Experten, dass selbst wenn die Nachfrage sich plötzlich auch halbieren würde, der Bitcoin dennoch an Wert zulegen würde.

Wie viel wird der Bitcoin aber wert sein nach dem Halving? Das ist nicht genau vorherzusagen. Manche Analysten gehen bei ihren Prognosen aber so weit wie 20.000 bis 30.000 US-Dollar am Ende des aktuellen Jahres.

Erneute Anpassung des Schweregrads beim Bitcoin Mining

Am Dienstag soll zudem der Schweregrad des Bitcoin Minings angehoben werden. Wir berichteten über eine solche, frühere Anpassung. Um 8,5 Prozent soll es schwerer werden künftig neue Blöcke für die Blockchain zu verifizieren. Das wird bei den Anlegern als starkes Signal gewertet. Der Preis des Bitcoin beeinflusst nämlich nicht, wie schnell oder langsam Blöcke verifiziert werden. Andersrum beeinflusst der Schweregrad aber durchaus den Preis des Bitcoin. Schnelleres (leichteres) Mining erhöht die Menge an verfügbaren Bitcoin und führt zu Wertverlust des Bitcoin Preises. Schwereres (langsameres) Mining verringert das Angebot hingegen und lässt den Bitcoin Preis steigen.

Zusammengenommen sind die vorgestellten 5 Dinge eine Mischung, die den Kryptomarkt diese Woche bewegen wird. Unsere 5 Themen zeigen aber auch, dass der Kryptomarkt nicht als Vakuum existiert, sondern vielmehr als integrierter Teil der Weltwirtschaft. Anleger sollten deshalb stets versuchen das große Ganze im Blick zu behalten und nicht nur kryptospezifische Meldungen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allen einen guten Wochenstart.