Nach dem Brexit folgt der Fokus auf Blockchain

Auch Regierungen müssen sich mit dem Thema Blockchain befassen. So will Großbritannien bei post-Brexit Handelsbeziehungen verstärkt den digitalen Bereich mitsamt Blockchain und Kryptowährungen fokussieren. (Bild von Moose Photos auf pexels.com)

Großbritannien hat einiges zu tun nach dem Brexit. Vor allem geht es um zukünftige Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union, deren Mitgliedsstaaten, aber auch um neue Handelsabkommen z.b. mit den USA. Denn jetzt wo London sich “frei” gemacht hat, stehen Freihandelsabkommen nichts mehr im Wege. Einfluss auf globale Bestimmungen zu Blockchain stehen dabei anscheinend im Fokus nach dem Brexit. Zumindest macht das den Anschein, wenn wir uns das 184-seitige Dokument mit den “Verhandlungszielen” ansehen, herausgegeben vom Department of International Trade (DIT).

Vom Brexit zum Einfluss auf globale Regelungen zu Blockchain

Die Marschrichtung ist klar, wenn es nach dem Department of International Trade (DIT) in Großbritannien geht. Die britischen Unterhändler sollen wünschenswerte Handelsbedingungen für digitale Unternehmen für das Vereinigte Königreich verhandeln. Auch für solche in Blockchain. Im Dokument zu den britischen Verhandlungszielen heißt es dazu: “In Bereichen wie Datenverarbeitung, Blockchain, fahrerlose Fahrzeuge und Quantentechnologie haben wir die Möglichkeit auf globale Regeln Einfluss zu nehmen durch ambitionierte Handelsbestimmungen.” Leider geht das Dokument nicht ins Detail und das DIT selbst wollte laut Angaben mehrerer Quellen keinen Kommentar zu der genannten Stelle im Dokument abgeben.

Aber wie könnten sich Handelsbestimmungen auf Blockchain auswirken? Nun, Blockchain braucht bis heute eine Menge Administration. Und die Lücke zwischen traditioneller Finanzwelt und Blockchain-basierender Krypto-Welt ist auch noch nicht geschlossen. Es gibt also genug Baustellen und Raum für Verbesserungen. Das findet auch Peter Hunn, CEO des Unternehmens “Clause”. Er sagte zum Krypto-Magazin Coindesk:

Es gibt viel zu tun, um standardisierte Bedienung und Verfahren zu erarbeiten. Oder auch das Reduzieren von Resourcen die bisher in die Administration fließen. Hinzu kommen behördliche Herausforderungen.

Und genau darum scheint es Großbritannien nach dem Brexit beim Thema Blockchain zu gehen. London will versuchen Einfluss zu nehmen auf die globalen Rahmenbedingungen für Blockchain und Kryptowährungen. Das durch DIT veröffentlichte Dokument jedenfalls erweckt den klaren Anschein, dass Großbritannien auf starke Handelsbeziehungen mit digitalem Fokus zielt. Dazu gehören dann auch Ziele wie ein “offenes” Internet, grenzübergreifender Datenfluss, und Datenschutz.

Vom Verlassen der EU direkt zur technologischen Zukunft

Großbritannien will also teilhaben am globalen Formen von gesetzlichen Rahmenbedingungen für Kryptowährungen und am globalen Fortschritt in Sachen Datenverarbeitung und -fluss im Allgemeinen. Schon vor Verlassen der EU hatte das DIT immer wieder Äußerungen getroffen, die die Absicht untermauerten, dass London in Handelsbeziehungen einen stärkeren Fokus auf die digitale Welt legen möchte. Und losgesagt von der EU könnten nun auch Dinge wie “stärkere, grenzübergreifende Kryptopartnerschaften” angegangen werden. Dieses Ziel findet sich auch wieder im 184-seitigen Dokument des DIT. Details hierzu gibt es abermals keine. Aber das ist auch verständlich, denn die Gespräche und Verhandlungen zu zukünftigen Handelsbeziehungen haben in Großbritannien erst begonnen.