BigBen und Palace of Westminster in London.

Nachdem Großbritannien in letzter Zeit nur aufgrund des bevorstehenden Brexits von sich reden machte kommt die Insel nunmehr wegen eines völlig anderen Themas in die Medien. Kurz nachdem eine Einigung zwischen Great Britain und der EU im Hinblick auf den Brexit gefunden wurde hat die britische Finanzaufsicht nunmehr alle Hände voll zu tun. Im Fokus stehen zahlreiche britische Krypto-Unternehmen, welche wegen nicht erlaubter Aktivitäten in den Fokus der Behörden geraten sind.

Vermutungen stehen im Raum

Eine Anfrage, welche sich auf das Informationsfreiheitsgesetz stützt und dementsprechend von einem Nachrichtenportal an die Finanzbehörde gestellt wurde, beantwortete die Behörde positiv. Derzeitig geht es wohl um rund 50 britische Unternehmen, die im Verdacht von ungenehmigten Aktivitäten stehen. Derzeitig handelt es sich zwar nur um reine Vermutungen, doch die FCA in England hat diesbezüglich konkrete Hinweise. Aus der Anzahl der Verdachtsfälle ergibt sich auch, dass die Anzahl der kryptobezogenen Unternehmen sich im Vergleich zum Frühjahr 2018 mehr als verdoppelt haben. Da Großbritannien derzeitig an konkreten Plänen für einen strukturierteren Kryptomarkt arbeitet, sind ungenehmigte Aktivitäten natürlich mehr als nur unerwünscht.

Die Antwort der Finanzaufsicht wurde zwar nicht in den Medien veröffentlicht, allerdings konnte die berühmteste Zeitung “The Telegraph” einen Buchhalter zitieren. Dieser deutete an, dass sich auf den FCA Druck durch einen andauernden Abwärtstrend der Kryptowährungskurse aufbauen würde. Es gab in der jüngeren Vergangenheit unzählige Beschwerden, die von Anlegern an den FCA herangetragen wurde. Unglaubliche Summen wurden investiert und zahlreiche Investoren haben sehr viel Geld verloren. Der Kurs-Crash der vergangenen Tage hatte jedoch aus britischer Sicht auch etwas Gutes, da hierdurch auch betrügerische Unternehmen ans Licht gezogen werden könnten. Ein fairer und transparenter Markt wird von Großbritannien angestrebt und Unternehmen mit ungenehmigten Aktiväten stören diese Struktur massiv und wirkt sich auch negativ auf die Wirtschaft aus.

Der Plan, den Großbritannien verfolgt, sieht deutlich strengere Regularien vor. Die FCA als Regulierungsbehörde hat hierbei eine Schlüsselfunktion im Hinblick auf die Kontrolle sowie der Moderation von öffentlichen Diskussionen. Zu eben jenen Diskussionen gehören auch die Verbote von bestimmten Finanzprodukten. Bitcoin-Futures, die im Grunde genommen auf der britischen Insel sehr gut funktionieren, sind ebenfalls in den Dunstkreis dieser Diskussionen geraten. Gänzlich unumstritten ist die FCA jedoch in Großbritannien nicht. Einige Parteien kritisierten bereits die Art und Weise, wie die Finanzaufsicht ihren Aufgaben nachkommt. Äusserungen wie “stumpfes Instrument” sind hierbei keine Seltenheit und die fehlende Innovationen im Hinblick auf die künftige Handhabung mit den Kryptowährungen steht ebenfalls im Zusammenhang mit der Finanzaufsicht in der Kritik.

Die aktuelle Ermittlung im Hinblick auf die 50 Unternehmen, die im Fokus stehen, kann sicherlich als guter Ansatz für die Zukunft gesehen werden. Es bleibt allerdings abzuwarten, was dabei herauskommen wird. Der Kryptowährungsmarkt auf der britischen Insel zählt zu den am schnellsten wachsenden Märkten überhaupt sodass die Bemühungen der Finanzaufsichtsbehörde, hier Ordnung und Struktur hereinzubringen, schnell zu einem Kampf gegen die sprichwörtlichen Windmühlen verkommen kann. Da Großbritannien dazu noch voll im Brexit steht und dieser Brexit ohnehin mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Chaos auf den heimischen Märkten anrichten wird, ist die Saat für weitere Unternehmen ohne Handlungsgenehmigung bereits im Ansatz schon gelegt.