China geht weitere Schritte zur eigenen Kryptowährung

Chinas Wirtschaft lahmt durch die Folgen des Coronavirus. Die chinesische Zentralbank arbeitet auch deshalb an der Fertigstellung der landeseigenen Kryptowährung CBDC (Bild von enriquelopezgarre auf pixabay.com)

Die meisten Zentralbanken dieser Erde sind aktuell damit beschäftigt, die Zinsen noch weiter zu senken und andere, aggressive Maßnahmen zu ergreifen, um gegen die wirtschaftliche Rezession durch die Coronakrise anzugehen. Gut, warum auch nicht. Wirtschaftliche Schäden hat und wird die Coronakrise hinterlassen. In China arbeitet die Zentralbank unterdessen lieber weiter an der eigenen Kryptowährung. Diese wurde bekannt unter dem Projektnamen “Central Bank Digital Currency” (CBDC). Laut einem Bericht der Global Times vom 24. März kommt China dabei der Veröffentlichung der eigenen Kryptowährung einen Schritt näher.

Chinesische Zentralbank arbeitet an Fertigstellung von CBDC

Laut dem Bericht soll die grundlegende Funktionalität der Kryptowährung bereits abgeschlossen sein. Für die People's Bank of China (PBC) geht es jetzt um Gesetze, die den Weg zur Veröffentlichung und Implementierung ebnen sollen. An der Entwicklung der Kryptowährung sollen mehrere Privatunternehmen beteiligt gewesen sein, u.a. Alibaba, Huawei und Tencent. Der Grund dafür soll laut einem Insider der Digital Renaissance Foundation, Cao Yan, die erfahrung der Unternehmen mit Blockchain und Zahlungsabwicklungen über Drittanbieter sein.

China nutzte bei der Entwicklung der eigenen Kryptowährung geschickt die Ressourcen der landeseigenen Unternehmen im Bereich der mobilen Zahlungsabwicklung. Alleine Alibaba's “Alipay” und Tencent's “WeChat Pay” kommen gemeinsam auf 1,7 Milliarden Nutzerkonten. Das sind 300.000 mehr Nutzerkonten, als China Einwohner hat. Die beiden Unternehmen bieten zudem ihre eigenen sozialen Medien an, Möglichkeiten zum Einkauf online, mitsamt mobiler Zahlungsabwicklung. Das macht in der Summe eine fortgeschrittene, internetgestützte Handelsinfrastruktur.

Zudem soll alleine Alibaba fünf Patente publiziert haben, die direkt mit Chinas kommender Kryptowährung zusammenhängen. Die Patente erfolgten in der Zeitspanne zwischen dem 21. Januar und dem 17. März. Unter Patent sollen demnach Bereiche stehen wie Herausgabe, Protokollierung von Transaktionen, Krypto-Wallets, Unterstützung für anonymes Handeln, als auch die Mithilfe beim Vorgehen gegen illegale Nutzerkonten.

China will dank eigener Kryptowährung der globalen Wirtschaft mehrere Schritte voraus sein

Cao Yan von der Digital Renaissance Foundation glaubt, dass das Vorantreiben der chinesischen Kryptowährung CBDC eine Chance sein kann, die Coronakrise in etwas Positives abzuändern. Denn Kryptowährungen sind unter Finanzexperten in dieser jetzigen Krise “die beste Option”, um Null- und Negativzinsen von Zentralbanken in bares Geld bei herkömmlichen Banken zu verwandeln. Ganz einfach deshalb, weil Kryptowährungen keinerlei Kontrolle und/oder Regulierung unterliegen. Zumindest noch nicht. Zudem will China der globalen Wirtschaft mehrere Schritte voraus sein. Das ist auch ein Grund dafür, warum es schon lange Hinweise darauf gibt, dass beim Projekt der “Neuen Seidenstraße” eine digitale Währung eingeführt werden soll. Diese wurde bisher “digitaler Yuan” genannt und es ist unklar, ob es sich dabei um ein eigenes Projekt oder um CBDC handelt.