Broker interessieren sich mehr für Kryptowährungen

Einem Bericht von Acuiti zufolge interessieren sich mehr und mehr Broker für Kryptowährungen. Das bedeutet, dass Anleger in den Genuss kommen die digitalen Währungen entweder direkt zu handeln oder zumindest Derivate auf Kryptowährungen zu handeln. (Bild von TheDigitalArtist auf pixabay.com)

Die Derivate-Analysten von Acuiti haben einem Bericht der Firma zufolge, ein erhöhtes Interesse von Brokern an Kryptowährungen festgestellt. Digitale Assets werden demnach immer öfter angeboten und gelistet, wenngleich – nach wie vor – Skepsis über die Sicherheit und irgendwann folgende gesetzliche Rahmenbedingungen für Kryptowährungen existiert. Der Bericht von Acuiti wurde in Zusammenarbeit mit Brokern, Bitstamp und der Chicago Mercantile Exchange (CME) erstellt. Dabei wurden 86 Firmen befragt, die sich im Bereich des Tradings bewegen. Also Broker, Investmentfirmen, usw. Abgerundet wurde der Bericht durch die Befragung von, auf Kryptowährungen spezialisierter, Firmen.

26 % der befragten Broker unterstützen Kryptowährungen

Laut dem Bericht unterstützten bereits 17 Prozent der befragten Broker Kryptowährungen. Das bedeutet, dass entweder Kryptowährungen direkt gehandelt werden können oder aber der Handel mit Derivaten (bspw. CFDs) auf Kryptowährungen ermöglicht wird. Ausgeweitet auf alle befragten Firmen ergibt sich eine gar noch größere Unterstützung für digitale Währungen: rund ein Viertel unterstützt hier den Handel mit Kryptowährungen. Der Bericht enthüllt dabei aber auch, dass die Nachfrage nach digitalen Assets weit größer als deren Angebot ist. Anleger scheinen interessiert zu sein an digitaler Währung. Viel zu oft kommt dieses Interesse aber mit der Notwendigkeit daher, an einer Krypto-Börse zu handeln, anstatt beim Broker des Vertrauens.

Krypto-Börsen unterscheiden sich von Brokern hauptsächlich durch die Vielfalt des Angebots. Auf Krypto-Börsen ist, wie der Name vermuten lässt, lediglich der Handel mit Kryptowährungen möglich. Dabei entscheiden die Krypto-Börsen selbst, welche Handelsmöglichkeiten sie anbieten. Auf manchen Börsen ist so der Handel von Kryptowährungen gegen Fiatgeld möglich, auf anderen lediglich der Handel von digitaler Währung gegen digitale Währung. Eine Krypto-Börse bietet zuweilen aber keine Möglichkeit anderer Handelsformen an, wie z.B. Forex, CFDs, Optionen, Zertifikate, klassischer Aktienhandel, etc.

Die gute Nachricht für Anleger: Acuiti fand heraus, dass 45 Prozent aller befragten Firmen, die gegenwärtig keine Kryptowährungen unterstützen, planen, die Unterstützung für Kryptowährungen binnen der nächsten 6 Monate nochmals zu prüfen. Weitere 97 Prozent aller Befragten gab an, die Unterstützung für Kryptowährungen innerhalb der nächsten zwei Jahre zu prüfen.

Angebot digitaler Assets in Asien weitaus größer als in den USA

Weiter findet sich im Bericht, dass das Angebot an Handelsmöglichkeiten von Kryptowährungen in der Asien-Pazifik-Region weitaus größer ist, als in den USA. Wenngleich keine Daten für Europa in dem Bericht enthalten sind, ist dennoch anzunehmen, dass Europa sich hinter Asien und der USA befindet, wenn es um das Angebot an digitalen Assets geht. Unter den befragten Brokern auf dem asiatischen Kontinent unterstützen bereits 57 Prozent Kryptowährungen. In Nordamerika hingegen befriedigt das Angebot an Handelsmöglichkeiten die Nachfrage nicht. Immer mehr Anleger scheinen digitale Assets handeln zu wollen, doch die Broker schieben Entscheidungen und Implementierungen hierzu auf die lange Bank.

Übrigens: die überwiegende Mehrheit aller Broker, die Kryptowährungen anbieten, tat dies innerhalb der letzten 12 Monate. Zum Vergleich: der Bitcoin ist seit 2009 öffentlich, Ethereum seit 2015. Es liegt also nicht etwa daran, dass Kryptowährungen eine Erscheinung der letzten Jahre sind, sondern vielmehr an den Vorbehalten der Broker gegenüber der digitalen Währungen.

Wenn wir von Vorbehalten sprechen, dann meinen wir a) Skepsis und b) Risiken, die Broker bei digitaler Währung sehen. Laut dem Bericht sollten alle Befragten die drei größten Risiken aufzählen, die sie in Zusammenhang mit Kryptowährungen sehen. Unter die Top 3 kamen so die Angst vor Hackerangriffen, die Notwendigkeit von Krypto-Wallets und die Unsicherheit der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Kryptowährungen. Bitcoin & Co. sind nach wie vor dezentralisiert, unkontrolliert und unreguliert. Am Ende geht es aber selbstverständlich ums Geschäft an sich. Während Krypto-Börsen spezialisierte Mitarbeiter haben und seit Jahren bereits Expertise sammeln konnten, hinken traditionelle Broker hinterher. Das würde für die traditionellen Broker einen erheblichen Einsatz an Ressourcen bedeuten, um diesen Markt überhaupt für sich zu erschließen. Und genau davor scheinen sich nach wie vor viele Broker zu scheuen. Hoffentlich nicht mehr lange, denn die Anleger würden die Möglichkeit zum Handel mit Kryptowährungen ihren Brokern mit Sicherheit danken.