Bitcoin: Leichteres Mining gefährdet den BTC-Kurs

Krypto-Mining für den Bitcoin wird erleichtert. Die letzten Senkungen des Schweregrades führten jedoch zu einem starken Absturz des BTC-Kurses. (Bild von WorldSpectrum auf pixabay.com)

Die Schwierigkeit des Krypto-Mining auf der Bitcoin Blockchain fiel heute um 15,95 Prozent. Das markiert den zweitgrößten Rückgang in der Geschichte des Bitcoin. Diese Geschichte lehrt uns aber auch, dass mit der letzten Vereinfachung des Minings ein Preisverfall des BTC-Kurses einherging – um sagenhafte 50 Prozent! Steht uns ein derartiger Absturz des Bitcoin erneut bevor? Und was hat es mit dem Schweregrad des Minings auf sich?

Krypto-Mining und der Schweregrad

Letzteres ist schnell geklärt: Krypto-Mining bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass Blöcke der Blockchain verifiziert werden. Zudem wird durch das Krypto-Mining neue Kryptowährung generiert. Das Bitcoin-Netzwerk ist so konstruiert, dass rund alle 10 Minuten ein neuer Block der Blockchain verifiziert wird. Diese 10 Minuten sollen mehr oder minder konstant bleiben und demnach finden alle 2016 Blöcke (alle 2 Wochen) Anpassungen des Schweregrades des Minings statt. Wenn die Verifizierungsrate (Hash Rate) in den letzten zwei Wochen hoch war, steigt der Schweregrad. War die Rate niedrig, sinkt der Schweregrad. Letzteres sollte eigentlich nicht passieren, denn es deutet auf weniger Menschen hin, die sich am Krypto-Mining beteiligen. Und das letzte Mal als der Schweregrad gesenkt wurde, fiel der BTC-Kurs um 50 Prozent in die Tiefe.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass der Schweregrad des Verifizierens neuer Blöcke für die Bitcoin-Blockchain so angepasst wird, dass rund alle 10 Minuten ein neuer Block verifiziert wird. Alle 2016 Blöcke bzw. 2 Wochen, wird der Schweregrad des Verfizierens neuer Blöcke neu angepasst. War die Rate der Verifizierungen hoch, steigt der Schweregrad. War die Rate niedrig, sinkt der Schweregrad.

Mit dem technischen Hintergrund aus dem Weg können wir nun einen Schritt weiter gehen zur scheinbaren Korrelation des BTC-Kurses zum Mining bzw. zum Schweregrad des Minings. Denn als zuletzt der Schweregrad abnahm, brach auch der BTC-Kurs ein.

Krypto-Mining und der BTC-Kurs

Die letzte Erleichterung beim Mining trat am 25. Februar auf, als der BTC-Kurs bei 9.989 US-Dollar lag. Bereits 3 Tage später sank der Kurs auf 8.785 US-Dollar. Am 14. März erlebten Anleger dann einen Preisverfall auf 4.830 US-Dollar. In einer Zeitspanne von 20 Tagen verlor der Bitcoin also 52 Prozent deines Wertes. Ein weiteres Beispiel: Am 7. November 2019 fand ebenfalls eine Erleichterung des Minings statt. Der BTC-Kurs lag abermals bei über 9.000 US-Dollar und sank in den darauffolgenden 20 Tagen auf 6.900 US-Dollar (ein Minus von 25,81 Prozent).

Selbstverständlich gibt es weit mehr Faktoren zu beachten, als nur den Schweregrad des Mining, wenn es um den BTC-Kurs geht. Vor allem die Entwicklungen im März dieses Jahres sind auch auf die weltweite Coronakrise und den Absturz fast aller Finanzmärkte zurückzuführen. Dennoch scheint es eine Korrelation zu geben zwischen Krypto-Mining und dem BTC-Kurs. Es gibt sogar eine logische Erklärung für die Korrelation.

Logische Erklärung? Aber ja doch! Nennen wir die Erklärung doch einfach die “Kapitulation der Miner”.

Die Kapitulation der Miner

Nehmen wir mal an, dass Krypto-Mining höchst profitabel ist. Das Mining findet in sog. “Mining-Pools” statt, also einer (virtuellen) Gemeinschaft aus Menschen, die Rechenleistung und Hardware bereitstellen für das Mining. Der Profit lockt nun also mehr und mehr Menschen an. Dadurch steigt die Verifizierungsrate der Blöcke an, was zu einem Anstieg des Schweregrades führt. Krypto-Mining bleibt weiterhin profitabel in diesem Beispiel, allerdings nimmt die Gewinnspanne ab. Dennoch, es kommen mehr und mehr Menschen hinzu. Das Ganze geht so lange weiter, bis eine relativ große Gruppe an Menschen anfängt keinen Gewinn mehr zu machen. Die Kosten für Strom und Hardware übersteigen durch die immer kleiner werdenden Gewinnspannen irgendwann den Profit. Diese Miner steigen also aus und verkaufen höchstwahrscheinlich sogar ihre Bestände an Bitcoin, erzielt durch das Mining. Das Resultat? Ein erhöhtes Angebot an Kryptowährung auf dem Markt, mitsamt einer geringeren Menge an Menschen, die Mining betreiben. Das führt zur Erleichterung des Schweregrades und der Kreislauf beginnt von vorne.

Übrigens: Die nächste geplante Anpassung des Schweregrades sieht eine erneute Senkung um rund 16 Prozent vor, da die Verifizierungsrate immer noch niedrig zu sein scheint.

Das alles ist reine Theorie, denn wie bereits angemerkt, beeinflussen mehrere Faktoren den Kurs des Bitcoin. Die “logische” Korrelation zwischen Krypto-Mining und BTC-Kurs allerdings wird sich schnell zeigen (oder auch nicht) in den nächsten 20-30 Tagen.