Anders als in Europa oder auch den USA sind viele der asiatischen Staaten wesentlich weiter in er Erschaffung von Richtlinien, Gesetzgebungen und Regulationen von Kryptowährungen. Südkorea treibt nun die Kryptogesetzgebung im eigenen Land weiter voran. Wenngleich der Ausbruch des Coronavirus für ein wenig Verzögerung sorgte, so verabschiedete der Gesetzgebungs- und Justizausschuss der südkoreanischen Nationalversammlung nun ein neues Gesetz zur “besonderen Finanzinformation”. Hört sich kryptisch an und soll auch Teil einer völlig neuen Kryptogesetzgebung in Südkorea werden.
Genau genommen wurde das neue Gesetz am 05. März beschlossen. Es soll zur verschärften Qualitätskontrolle in der Kryptobranche dienen. Am erheblichsten treffen die verschärften Maßnahmen dabei die landeseigenen Krypto-Börsen. So müssen künftig weitaus mehr Richtlinien beachtet werden und zudem sollen Zulassungsverfahren die Zustimmung zusätzlicher, offizieller Stellen benötigen.
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im Blickpunkt des neuen Gesetzes
Künftig müssen Qualitätssicherungen den Richtlinien der Financial Action Task Force (FATF) zur Bekämpfung von Geldwäsche und zur Verhinderung von Terrorismusfinanzierung entsprechen. Zulassungen für Krypto-Börsen bedürfen in Zukunft auch der Zustimmung der Financial Services Commission (FSC) und der Korea Internet & Security Agency (KISA). Letzteres soll Manipulationen auf dem Kryptomarkt verhindern und auch zur sicherstellen, dass entsprechende Sicherheitssysteme gegen Hackerangriffe vorhanden sind. In den vergangenen zwei Jahren waren die südkoreanischen Krypto-Börsen immer wieder Hackerangriffen ausgesetzt.
Die Lizenz über ein sog. Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) haben bis heute in Südkorea gerade mal 6 Krypto-Börsen von der zuständigen Behörde KISA erhalten. Das zeigt auch, wie streng die Richtlinien für eine solche Lizenz in Südkorea sind.
Die immer strenger werdenden Vorschriften und Gesetze zur Qualitätssicherung am Kryptomarkt zwingen die Krypto-Börsen in Südkorea zudem zu immer drastischeren Maßnahmen. Wenn ein Asset (ein verfügbarer, handelbarer Kurs) beispielsweise kein “aktives Entwicklungsteam” vorweisen kann und/oder die Kommunikation mit der Krypto-Börse nicht flüssig genug funktioniert, kann es zu einem rigorosen Delisting kommen. Ein Delisting beschreibt die zeitweise oder auch dauerhafte Einstellung des Handels für ein gewisses Asset.
Südkorea kommt mit der Kryptogesetzgebung gut an im eigenen Land
In Südkorea werden die Änderungen zur Kryptogesetzgebung von allen Seiten begrüßt. Einerseits merken die Trader nicht viel von den neuen Vorschriften, außer natürlich die Qualitätszunahme von vorhandenen Assets. Zweitens profitieren ja auch die Anbieter von “sicheren und qualitativ hochwertigen Assets”, denn das ist durchaus keine schlechte Werbung. Beispielsweise war der Präsident der Blockchain Association of South Korea, Kim Seong-ah laut diversen Berichten ziemlich angetan von der neuen Gesetzgebung. Er soll sogar davon gesprochen haben, dass “das Gesetz die Krypto-Industrie langfristig weiter legitimieren” würde.
Die Gesetzgebung erlaubt es dem Markt für Krypto-Tauschbörsen, der schlechten öffentlichen Wahrnehmung von Betrug und Fehlverhalten zu entgehen.
Und das ist auch bitter notwendig. Denn viele Kryptofans bemängeln immer wieder die fehlende Transparenz von Kryptowährungen. Das kratzt am Vertrauen der Industrie und kann über längere Zeit gesehen zu Investitionseinbußen führen. Umso positiver ist die Arbeit der südkoreanischen Regierung in Sachen Kryptogesetzgebung, denn der Kryptomarkt im asiatischen Land zählt zu einem der größten Kryptomärkte weltweit.
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