Bitcoin als Zahlungsmittel

Der erste legale Bitcoin-Automaten in Deutschland wurde in einer Spielhalle in München aufgestellt.

Bitcoin-Automaten, die durchaus mit weit verbreiteten Geldautomaten vergleichbar sind, haben in vielen Ländern Europas bereits einen festen Platz und sind nicht mehr wegzudenken. In Deutschland jedoch waren diese Automaten überhaupt nicht denkbar. Erst mit einem Gerichtsurteil, welches die Bafin betraf, wurde der Weg frei gemacht für eben jene Bitcoin-Automaten. Nunmehr gibt es in der bayrischen Landeshauptstadt München die Premiere und der Ort, an welchem dieses erste Premiere stattfindet, ist nicht unbedeutsam.

In München wurde vor einigen Tagen die Premiere vollzogen. Ausgerechnet in einer Videothek mit Spielhalle, welche am berühmten Frankfurter Ring befindlich ist, wurde der Bitcoinautomat aufgestellt. Der Grund dafür, warum Deutschland so lange keine Bitcoin-Automaten aufgestellt hat, war der rechtlichen Situation geschuldet. Die Bafin hatte geklagt, dass ein Handel mit Kryptowährungen nicht ohne staatliche Regulierung betrieben werden darf. Genau dieser Ansicht hat jedoch das Kammergericht in Berlin widersprochen und damit den Weg für die Bitcoin-Automaten freigemacht.

Immer noch unklare Situation

Die Frage, inwieweit das Urteil des Kammergerichts Berlin genau Bestand hat, ist jedoch noch unklar. Der Gesetzgeber muss erst einmal Fakten schaffen und dies dauert in Deutschland für gewöhnlich recht lang. Bis es jedoch soweit ist darf der Bitcoin-Automaten am Frankfurter Ring, welcher einem Bitcoin-Besitzer nach der Verfikation durch Namens- und Geburtstagseingabe und nach dem Scan des Bundespersonalausweises eine Umwechslung der Fiat-Währung Euro in die Kryptowährung Bitcoin ermöglicht, betrieben werden. Der erste Automat seiner Art in Deutschland wurde von dem österreichischen Unternehmen Orderbob geliefert. Orderbob ist einer der führenden Anbieter für derartige Automaten und hat auch schon in der Alpenrepublik großflächig für eine entsprechende Versorgung der Kryptofans gesorgt. Ausserhalb Europas, beispielsweise in Amerika oder auch Kanada, sind diese Automaten längst schon Gang und Gäbe. Im asiatischen Raum gibt es sogar schon Ether-Automaten, an denen der Umtausch vollzogen werden kann.

Deutschland musste in dieser Hinsicht sehr lange als Entwicklungsland betrachtet werden. Konnten Reisende auf Flughäfen in Amsterdam schon ihre Geldbestände in Bitcoins umtauschen, so war ab der deutschen Grenze Schluss damit. Der Service im Ausland wurde insbesondere von denjenigen Kryptofans genutzt, welche noch über kleine Restbestände an Fiat-Währungen verfügten und sich diese Kleinbeträge als Token auf Ihr Wallet gutschreiben lassen wollten. Dies ist im Hinblick darauf, dass sich ein Umtausch von fremdländischer Währung in den heimischen Euro nach Abzug der Kosten und Gebühren oftmals nicht lohnt, ein echter Zugewinn gewesen. Nun hat Deutschland nachgezogen allerdings ist noch fraglich, wie lange der Bitcoin-Automat am Frankfurter Ring betrieben wird. Dies hängt in erster Linie von dem Bestand des Urteils vom Kammergericht Berlin ab. In der Vergangenheit, genauer gesagt im Jahr 2014, gab es schon einmal einen Aufstellversuch des österreichischen Betreibers. Seinerzeit jedoch wurde der Anbieter noch per Gericht daran gehindert.

Die Chancen stehen jedoch gut, dass die Bafin mit ihrer Ansicht dieses Mal an ihre Grenzen stösst. Im schlimmsten Fall wird sich der EuGH mit der ganzen Angelegenheit beschäftigen müssen. Für Kryptofans wäre dies jedoch ein gutes Omen, da im europäischen Raum bereits sehr viele Automaten betrieben werden sodass die Bafin diesbezüglich keinerlei Gegenargumente wird bringen können.