Ein neuartiges P2P Protokoll (P2P = Peer to Peer) soll die Transaktionen von Kryptowährungen durch Krypto-Wallets erleichtern. Dabei geht es den Entwicklern des sogenannten FIO Protocol vor allem um die vereinfachte Eingabemöglichkeit von Empfängeradressen. Bisher wird ein Krypto-Wallet durch einen öffentlichen, alphanumerischen Schlüssel auf der jeweiligen Blockchain identifiziert. Diese Schlüssel kann sich so gut wie keiner merken und die Eingabe per Hand kann schnell Fehler enthalten, da die Zeichenketten sehr lang sind. Die Organisation Foundation For Interwallet Operability (kurz: FIO) wollte daher mithilfe einer eigenen, dezentralisierten Lösung dieser Problematik entgegentreten. Und mit Erfolg: seit 26. März laufen erste Transaktionen über das “Trust Wallet” durch die Eingabe von User-Domains, ähnlich einer E-Mail-Adresse, anstelle von kryptischen Access-Token.
User Domains anstelle von kryptischer Schlüssel
Der Service von FIO soll dabei einfach zu integrieren sein für Krypto-Wallet-Anbieter, aber auch Krypto-Börsen. Die Organisation sieht eine große Hürde für Leute darin, dass die herkömmlichen, kryptischen Schlüssel von Krypto-Wallets einfach zu kompliziert wären, vor allem für Nutzer, die mehrere Transaktionen regelmäßig durchführen. Die Integration des neuen Services unterstützen aktuell Krypto-Wallet-Anbieter wie z.B. Bitcoin.com, Edge, Enjin, Coinomi, Atomic und die Krypto-Börse ShapeShift.
Im Kern steht ein P2P Protokoll, das die öffentlichen Adressen von Krypto-Wallets auf der jeweiligen Blockchain, durch eine User Domain ersetzt. Das Ganze ähnelt dann stark einer E-Mail-Adresse. Nutzer sollen beispielweise eine Domainendung mieten können (bspw. .coinsundtokens) und eine individuelle Nutzerkennung (z.B. Redaktion). Der öffentliche Schlüssel für ein Krypto-Wallet wäre somit nicht mehr eine viel zu lang wirkende Zeichenkette, sondern simpel redaktion@coinsundtokens. Zudem soll das Protokoll a) kryptisch verschlüsselt sein und b) weitere Möglichkeiten bieten. Zum Beispiel sollen auch Verwendungszwecks bei Krypto-Transaktionen angegeben werden können. Mehr dazu gibt es im offiziellen Blogpost von FIO zu lesen.
P2P Protokoll von FIO war schon in der Entwicklung stark unterstützt worden
Bereits im Herbst 2019 leitete Binance Labs eine Finanzierungsrunde für die Dapix Inc. (die Firma die initial hinter der Entwicklung des FIO P2P Protokolls stand). In der Serie A dieser Finanzierungsrunde wurden so 5,7 Millionen US-Dollar gesammelt. Die FIO gab zudem bekannt, dass bereits ein Monat vor dem offiziellen Launch des Services rund 7.500 User Domains gemietet wurden. Diese sind jeweils für 1 Jahr gültig, also ähnlich einer echten Domain. Die Funktion auf der Blockchain wird durch Token sichergestellt. Das neuartige P2P Protokoll reiht sich damit in eine Reihe von Projekten ein, die darauf abzielen, Krypto-Transaktionen zu vereinfachen. Dazu gehören neben FIO auch Easypaysy aus Spanien, der Ethereum Name Service für die Ether (ETH) Blockchain und das bereits 2014 ins Leben gerufene Bitcoinwallet. Ein nächster Schritt wäre wohl die Transaktion via E-Mail-Adressen. Entsprechende Berichte über Entwicklungen sind im Internet zu finden und erste Mechaniken sollen bereits patentiert sein.
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