Es hat wahrlich lange gedauert, bis ein Smartphone-Hersteller auf den Zug der Kryptowährungen aufgesprungen ist. Während sich Apple und Samsung noch dezent zurückhalten macht HTC nunmehr den Anfang. Am 23.10.2018 wurde das erste Blockchain-Smartphone von dem Unternehmen öffentlich präsentiert.
Ein Gag oder der Vorreiter einer ganzen Branche
Das neue Blockchain-Smartphone, welches den mystischen Namen Exodus 1 trägt, soll laut HTC noch im Dezember 2018 mit dem Weihnachtsgeschäft veröffentlicht werden. Während sich führende Experten fragen, ob es sich bei dem Gerät um ein reines Marketing-Utensil oder einen Gag handelt oder ob das Gerät wirklich eine Vorreiterstellung einnehmen kann, hat HTC für sich selbst diese Frage bereits beantwortet. Als Zahlungsmittel für das Exodus 1 akzeptiert das Unternehmen lediglich Ether und Bitcoin. Da derartige Kryptowährungseinheiten in einigen Ländern in den Läden noch nicht akzeptiert werden kann das Exodus 1 auf der unternehmenseigenen Webseite, welche ausschliesslich für diesen Zweck eingerichtet wurde, bereits jetzt vorbestellt werde.
Exodus 1 bietet sowohl die standardmässigen Funktionen eines herkömmlichen Smartphone als auch ein eigenes, von HTC entwickeltes, Krypto-Wallet. Dieses Wallet wurde auf den Namen Zion getauft und verwandelt das Exodus 1 in ein mobiles Hardware-Wallet. Kunden, welche das Exodus 1 zur Verwaltung ihrer Kryptowährungsbestände nutzen, können die Enklave zur Speicherung von allen Daten wie beispielsweise den Private Key nutzen. HTC betont hierbei, dass diese Datenspeicherung unabhängig vom mobilen Betriebssystem Android verlaufen wird. Vielmehr spricht Phil Chen in seiner Funktion als Chief Officer bei HTC von einem eigenen Mikro-Betriebssystem. Die Trennung von Android erfolgt aus Sicherheitsgründen, da Google im Bereich der mobilen Nutzung durchaus so einige Unsicherheiten hat. Würde das Exodus 1 mit der Enklave über Android und dementsprechend auch via Google betrieben werden, so würden Hacker einen Ansatzpunkt vorfinden und die Wallets der mobilen Nutzer angreifen können.
Exodus 1 von HTC wird ebenfalls sogenannte dezentrale Anwendung, im Fachjargon als dApps bezeichnet, begünstigen und verfügt zudem auch über eine sogenannte Social-Key-Recovery. Mithilfe dieser Recovery soll der Nutzer selbst bestimmen können, welche seiner vertrauenswürdigen Kontakte für gewisse Daten freigegeben werden. Dies kann durchaus dann sinnvoll werden, wenn der Nutzer seinen Zugang zu seinem Wallet verliert, da auf diese Weise der Zugang wiederhergestellt werden kann. All dies spricht letztlich dafür, dass Exodus 1 weitaus mehr ist als nur ein reiner Marketing-Gag eines Smartphone-Herstellers. Da derzeitig noch keine Fiat-Währung wie US-Dollar oder Euro als Zahlungsmittel für das Exodus 1 von HTC akzeptiert werden ist der Kundenkreis jedoch derzeitig noch eingeschränkt. HTC setzt jedoch darauf, dass die Blockchain-Welle erst am Anfang steht und dass durch das Exodus 1 auch mehr Nutzer für das Thema Kryptowährung begeistert werden können.
Der aktuelle Preis für das neue Blockchain-Smartphone Exodus 1 liegt bei 0,15 BTC bzw. 4,78 ETH. Umgerechnet würde dies laut aktuellem Stand einem Kaufpreis von 835 Euro betragen, sodass Exodus 1 preislich gesehen mit den derzeitigen aktuellen Modellen von Samsung oder Apple auf Augenhöhe liegt. Ob sich das Exodus 1 wirklich durchsetzen wird oder ob es nur für Krypto-Fans ein Erfolg wird kann letztlich nur die Zukunft zeigen.
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