Krypto-Mining: Voraussetzungen, technische Infrastruktur und Funktion

Krypto-Mining: Voraussetzungen, technische Infrastruktur und Funktion2020-04-04T03:40:56+02:00

Krypto-MiningKrypto-Mining stellt eine Art elektronisches Schürfen virtueller Währungen dar. Als Miner stellen Sie Rechenleistung zur Verfügung, um nach neuen Einheiten einer Währung zu schürfen. Sie verarbeiten Transaktionen in einer Blockchain, sichern diese ab und synchronisieren sie mit anderen Nutzern in einem großen Netzwerk. Die Anteile, die Sie durch das Mining gewinnen, werden nach verschiedenen Kriterien ausgezahlt.

Überblick und Definition des Krypto-Mining

Das Mining oder das virtuelle Schürfen beschreibt den Vorgang, Transaktionen auf einer Blockchain hinzuzufügen. Die Blockchain setzt sich aus sämtlichen Aufzeichnungen vorheriger Transaktionen zusammen. Diese Aufzeichnung ist unveränderlich und für alle Mitglieder eines Netzwerks einsehbar. Damit ist sie gleichermaßen transparent und fälschungssicher. Die Aufzeichnung erfolgt in verschlüsselten Blöcken, die in ihrer Aneinanderreihung einer Kette ähneln. Diese kryptographische Verkettung gibt der Blockchain ihren Namen und ermöglicht fortwährende öffentliche Updates am Ende der Kette. Doppelte Aufzeichnungen oder Datenmissbrauch werden damit vermieden.

Das Netzwerk aus Minern stellt eine Art dezentrales Rechenzentrum der Blockchain einer Kryptowährung dar. Crypto-Mining ist auf mehrere verschiedene Weisen möglich. Prinzipiell können Sie alleine unter der Nutzung einer leistungsstarken Grafikkarte schürfen. Dies ist in Anbetracht der Größe der Netzwerke und Blockchains nur noch bei den wenigsten virtuellen Währungen aussichtsreich. Aus diesem Grunde schließen sich Miner gerne zusammen. Möglichkeiten hierfür bieten Mining-Pools oder das Cloud-Mining. Hierbei werden jeweils die zur Verfügung gestellten Rechenleistungen vieler verschiedener Teilnehmer gebündelt.

Krypto-Mining und seine Funktionsweise

Das Netzwerk weltweiter Nutzer um eine Kryptowährung wickelt die Transaktionen durch Sammlung und Aufzeichnung in einer Art Liste ab. Diese Liste trägt auch den Namen Block, während sämtliche Transaktionen in der Blockchain hinterlegt werden. Wenn Sie selbst schürfen, besteht Ihre Aufgabe darin, diese Transaktionen zu bestätigen und einzutragen.

Die Blockchain entspricht einer Art Kontenbuch mit einer langen Liste sämtlicher Blocks und Transaktionsaufzeichnungen. Die Blockchain ist im Krypto-Mining von Bedeutung, um sämtliche getätigten Transaktionen jederzeit nachvollziehen zu können. Die Blockchain wird im Zeitverlauf immer länger, da sie aus einer vollständigen Liste sämtlicher je getätigter Transaktionen besteht. Die Blockchain ist transparent und damit für jeden einsehbar. Als Nutzer haben Sie jederzeit Einblick darin, welche Transaktionen wann stattgefunden haben. Jedoch lässt sich nicht nachvollziehen, von welchem Nutzer die Transaktionen stammen. Auf diese Weise ist das Krypto-Mining gleichzeitig anonym und transparent.

Technische Voraussetzungen und Mining-Clients

Das effiziente Cryptocurrency-Mining setzt leistungsstarkes Equipment voraus. Schnelle Prozessoren sind die Voraussetzung für die komplexen Rechenoperationen, auf denen das Mining basiert. Miner nutzen hierbei in der Regel Grafikkarten-Prozessoren (GPUs). Diese haben gegenüber Hauptprozessoren (CPUs) den großen Vorteil, die Operationen deutlich schneller auszuführen. Beim Schürfen kommen so genannte Mining-Rigs zum Einsatz. Es handelt sich um Zusammenstellungen aus gebündelten GPUs, die auf diese Weise mit gemeinsamer Rechenleistung zusammenarbeiten.

Die Mining-Leistung oder Geschwindigkeit wird in Hashes pro Sekunde gemessen. Die Größenordnungen, in denen das lukrative Mining beginnt, befinden sich im Bereich Megahashes oder Gigahashes pro Sekunde (Abkürzung Mhash/s beziehungsweise Ghash/s). Damit Sie die Wirtschaftlichkeit des Minings einschätzen können, ist diese Leistung mit dem dazu erforderlichen Stromverbrauch in Watt zu vergleichen.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Krypto-Minings ist ein Mining-Client. Dieser übernimmt die Koordination des Minings auf Basis der von Ihnen zur Verfügung gestellten Rechenleistung. Im Angebot an Mining-Clients ist beispielsweise der GUI-Miner ein beliebtes Tool. Der einfach zu nutzende Mining-Client unterstützt das Mining mit GPUs sowie CPUs verschiedener Hersteller.

Mining alleine oder gemeinsam?

Beim Krypto-Mining kommt es bei vielen virtuellen Währungen auf das Erreichen bestimmter Meilensteine an. Betreiben Sie beispielsweise Bitcoin-Mining, so erhalten Sie typischerweise keine laufenden Zahlungen sondern an Stelle dessen größere Einheiten, sobald Sie einen bestimmten Meilenstein erreichen. Diese zu erreichen, ist inzwischen für Einzelpersonen nahezu unmöglich geworden, es sei denn, Sie betreiben einen ganzen Pool aus leistungsstarken Mining-GPUs.

Aus diesem Grund treten Nutzer häufig Mining-Pools zusammen, um mit kombinierter Rechenleistung zu schürfen. Die entsprechenden Belohnungen werden in Abhängigkeit verschiedener Aspekte in der Gruppe aufgeteilt. Zu den Faktoren gehören die bereitgestellte Hardware-Kapazität oder Rechenleistung.

Zu den am weitesten verbreiteten Mining-Pools gehören

  • gHash.io
  • BTC.com-Pool
  • Antpool
  • Slushpool

Diese Mining-Pools unterscheiden sich unter anderem im Hinblick auf die Mining-Geschwindigkeit. So gibt etwa Slushpool Hash-Rates von derzeit durchschnittlich 5.000 Eh/s an.

Eine Variante des Mining-Pools findet sich im Cloud-Mining. Hierbei beteiligen Sie sich ohne Anschaffung eigener Hardware an einem Mining-Pool. Sie nutzen Cloud-Server als externe Dienstleister, die das Krypto-Mining gegen Entrichtung einer Gebühr für Sie übernehmen. Cloud-Mining hat demnach deutlich geringere technische Voraussetzungen. Sie benötigen hierzu lediglich eine Wallet. Diese stellt eine virtuelle Geldbörse dar, die Sie zum Empfangen der Mining-Beteiligung benötigen. Nach dem Mieten der Cloud-Dienstleistung können Sie gleich mit dem Bitcoin-Mining oder Ethereum-Mining beginnen. Wichtig ist bei der Auswahl eines Cloud-Mining-Anbieters einerseits die verfügbare Rechenleistung und andererseits das Angebot an virtuellen Währungen.

Ein bekannter Anbieter, der laut eigenen Angaben über 2 Millionen Nutzer aufweist, ist der isländische Cloud-Mining-Client Genesis-Mining. Ein leicht zu bedienender, Browser-basierter Anbieter ist CryptoTab-Browser. Dieser Anbieter sieht nur Bitcoin-Mining vor und unterstützt derzeit keine anderen Kryptowährungen. Dafür ist er als kostenloses Plug-in für verschiedene Internet-Browser verfügbar.

Mining-Praxis verschiedener Kryptowährungen

Je nachdem, welche virtuelle Währung Sie schürfen, gibt es unterschiedliche Algorithmen. Handelt es sich etwa um Bitcoin-Mining oder Litecoin-Mining, so ist die Beteiligung von der bereitgestellten Rechenleistung abhängig. Grundsätzlich zu unterscheiden sind der Proof-of-Work (PoW) sowie der Proof-of-Stake (PoS). Der Proof-of-Work ist bekannter und liegt beispielsweise dem Bitcoin-Mining, Litecoin-Mining, Ethereum-Mining zugrunde. Der PoW-Algorithmus sieht vor, dass Sie als Teilnehmer für die Lösung einer kryptographischen Rechenaufgabe eine Belohnung erhalten. Ein Nachteil ist der Zeit- und Rechenaufwand.

Im Gegensatz hierzu besteht das Schürfen beim Proof-of-Stake darin, dass Anteile an einer Kryptowährung in einer Wallet vorgehalten werden. Das Entsperren der Anteile nennt sich Staking. Durch das Halten der Anteile validieren Sie als Nutzer die Blockchain-Transaktionen und leisten damit einen Beitrag zur Sicherheit des Netzwerk. Im Gegenzug erhalten Sie eine Art Rendite, die sich in Abhängigkeit der Kryptowährung unterscheidet. Halten Sie beispielsweise 0,5 Prozent an einer Kryptowährung, so können Sie 0,5 Prozent der Transaktionen validieren. PoS-basierte Kryptowährungen sind beispielsweise Stratis, Reddcoin und Diamond.

Probleme des Krypto-Mining

Ein maßgebliches Problem beim Mining ist neben dem hohen Rechenaufwand der damit verbundene Stromverbrauch. Wie aus einer gegenwärtigen Studie von Morgan Stanley hervorgeht, steigt der weltweit für das Mining benötigte Strombedarf rapide an. Noch im laufenden Jahr 2018 könnten die zum Schürfen eingesetzten Rechner weltweit so viel Strom verbrauchen wie das Land Argentinien. Mit 140 Terawattstunden entspräche dies zirka 0,6 Prozent des globalen Stromverbrauchs.

Krypto-Mining – Was, wo, wie, wann, wieso?
  • Verdiene ich durch Krypto-Mining Geld?

In den meisten Fällen wird das Krypto-Mining mit der jeweiligen Kryptowährung belohnt. Bedeutet: wenn Sie beispielsweise Bitcoin schürfen, dann bekommen Sie ein wenig Bitcoin für die zur Verfügung Stellung der Rechenleistung.

  • Wie viel verdiene ich mit Krypto-Mining?

Die monatlichen Beträge variieren je nach zur Verfügung gestellter Rechenleistung, Mining-Pool und Kryptowährung. Beim Bitcoin liegen Mining-Erträge irgendwo zwischen 20 US-Dollar und theoretisch endlos im Monat.

  • Brauche ich eine Mining-Maschine?

Nein, nicht zwingend. Alles was gebraucht wird zum Krypto-Mining ist eine Grafikkarte. Beispielsweise könnte eine zweite Grafikkarte in einen herkömmlichen Desktop-PC gepackt werden und diese zum Mining eingesetzt, ohne die Leistung der anderen Grafikkarte zu beeinflussen. Spezielle Mining-Maschinen erzeugen jedoch weitaus höhere Leistungen.

  • Ist Krypto-Mining verpflichtend?

Nein! Sie können Kryptowährungen schürfen wann Sie wollen und jederzeit einfach damit aufhören.

  • Wie kann ich anfangen Kryptowährungen zu schürfen?

Sie suchen sich im Internet einen Mining-Pool Ihrer Wahl (z. B. NiceHash), melden sich an, folgen den Anweisungen und beginnen Kryptowährungen zu schürfen. Keine komplizierten Programme, keine komplexen Konfigurationen.

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