Bitcoin steht noch immer hoch im Kurs und gerade in diesem Jahr haben sehr viele Menschen noch versucht, auf den erfolgreichen Zug der Kryptowährung aufzuspringen. Insbesondere das Bitcoin-Mining hat wieder eine Art Renaissance erlebt, doch machen sich viele Miner überhaupt keine Gedanken über die möglichen Folgen des virtuellen Bitcoin-Schürfens. Fakt ist, dass Bitcoin-Mining sehr viel Strom verbraucht. Gerade jetzt, wo sich das Jahr 2018 so langsam dem Ende entgegen neigt, werfen Forscher gern einen Blick zurück und ziehen eine Bilanz.
Im Jahr 2018 wurde für das Bitcoin-Mining eine höhere Menge an Strom benötigt als für ganz Dänemark. Sicherlich werden jetzt Skeptiker sagen, dass das kleine Land in Nordeuropa ja auch nur eine begrenzte Anzahl an Einwohnern hat und dementsprechend als Gradmesser nicht gerade aussagekräftig ist. Der Umstand jedoch, dass für das virtuelle Bitcoin-Schürfen mehr Strom verbraucht wird als es den Bedarf einer ganzen Volkswirtschaft darstellt sollte nachdenklich machen. Die nächste Frage, die fast logischerweise in den Raum gestellt werden muss, stellt sich im Hinblick auf die Herkunft der Energie. Der Bedarf an Strom für das Bitcoin-Mining wird zumeist aus Kohlekraftwerken gewonnen, welche naturgemäss nicht gerade für die umwelttechnisch sauberste Form der Energiegewinnung steht.
In Anbetracht des Umstandes, dass zukünftig noch mehr Energie für das Bitcoin-Mining benötigt werden wird, warnen Forscher vor den Umweltfolgen. Max Krause, tätig am Oak Ridge Science und Education Institute, spricht gar von einer völlig neuartigen Industrie. Bitcoin-Mining wird jedes Jahr immer mehr Energie benötigen und dabei den durchschnittlichen aktuellen Verbrauch von einigen Ländern übersteigen. Allein zur Mitte des Jahres 2018 wurden bereits 30.100.000.000 KW/h für das Bitcoin-Mining verbraucht. Dänemark hingegen hatte noch im Jahr 2015, lange bevor Energiesparmaßnahmen ins Leben gerufen wurden, einen Stromverbrauch in Höhe von 31.400.000.000 KW/h.
Die Kryptowährungen werden als Buchungsvorgänge erst einmal kryptomatisch verschlüsselt und dann in einer sogenannten dezentralisierten Datenbank zusammengekettet. Diese Datenbank ist weltweit als Blockchain bekannt. Der Rechenaufwand, den ein Computer für diesen Vorgang leisten muss, ist enorm hoch und wird mit zunehmender Beliebtheit der Kryptowährungen auch immer höher werden. Damit diese Aufgabe nicht auf einen einigen Rechner abgewälzt wird ist es möglich, dass jeder Nutzer sich beteiligt und dann auch mit entsprechenden Anteilen am Bitcoin entlohnt wird. Auf diese Weise werden dann neue Bitcoins geschaffen, was letztlich als Bitcoin-Mining bekannt ist.
Mittlerweile übernehmen professionelle Anbieter diese Aufgabe und haben den Markt regelrecht erobert. China hat hierbei eine Dominanzstellung inne, da die rund die Hälfte aller Bitcoin-Farmen in dem asiatischen Land angesiedelt sind. Die Asiaten decken ihren Energiebedarf jedoch hauptsächlich durch Kohlekraftwerke, was sehr schlecht für die Umwelt ist. im Hinblick auf den Klimawandel könnte dies zu einem ausschlaggebenden Punkt werden, zumal der Energieaufwand für das Bitcoin-Mining in Megajoule betrachtet drei Mal so hoch ist wie für die Gewinnung von Kupfer oder Platin bzw. Gold. Nur für die Gewinnung von Aluminium wird derzeitig noch ein höherer Energieaufwand benötigt, allerdings sollte dies nicht die möglichen Folgen für die Umwelt durch das Bitcoin-Mining verniedlichen.
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