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Hat der Bitcoin eine Identitätskrise?

Hat der Bitcoin eine Identitätskrise? Und als was wird der Bitcoin in der Zukunft gehandelt und reguliert? Forex, Rohstoff, etwas ganz anderes? Fragen, die zukunftsweisende Antworten verlangen. (Bild von BenjaminNelan bei pixabay.com)

Der Bitcoin ist doch eigentlich eine Währung, oder? Auf diese Frage muss mit “Ja” geantwortet werden, denn der Bitcoin kann zum Kaufen und Verkaufen von Waren genutzt werden, ebenso wie jede andere Währung auch. Ist der Bitcoin aber auch ein Rohstoff? Nun, irgendwie schon auch. Immerhin kann der Kurs genauso wie Gold oder Öl auf den Märkten gehandelt werden, sogar mit Derivaten in Futures. Ist der Bitcoin aber nicht auch gleichzeitig eine Geldanlage, also eine Sicherheit? Ja, gewissermaßen. So wie viele andere Kryptowährungen auch, verlassen sich manche Menschen eher auf den Bitcoin als auf traditionelle Anlageformen. Aber was ist der Bitcoin denn nun wirklich?

Wenngleich die Diskussion darüber ein wenig abstrakt anmuten mag, für viele der Einflussreichen aus Wirtschaft und Recht ist die Fragestellung durchaus wichtig. Die Antwort auf die Frage wie die Finanzwelt die Kryptowährungen tatsächlich sieht, vor allem in der Zukunft, könnte erheblichste Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben. Hat der Bitcoin eine Identitätskrise? Schauen wir mal nach!

Wie wird die Bitcoin Identitätskrise gelöst werden?

Die wohl brennendste Frage für viele Anleger im Bereich der Kryptowährungen und/oder der Unternehmen hinter den virtuellen Währungen dürfte wohl sein, wie die regulierenden Behörden weltweit den Bitcoin bzw. auch andere Kryptowährungen in der Zukunft ansehen. Beispielsweise kann aus den USA gehört werden, dass die Börsenaufsicht sowohl Elemente eines Rohstoffes, als auch einer Sicherheit in Kryptowährungen sieht. Es fehlt allerdings nach wie vor an echten, regulierenden Maßnahmen. Die Europäische Union will dieses Jahr den Vorstoß wagen und solche Maßnahmen einführen. Dazu gehört natürlich auch das Erstellen von Regelungen. Unklar ist jedoch, ob Kryptowährungen dann EU-weit unter irgendwelchen bestehenden Regulierungen stehen oder gar völlig neue Regelungen aufgestellt werden. Anlegerinnen und Anleger sollten der Klassifikation des Bitcoin bzw. anderer Kryptowährungen eine erhebliche Bedeutung zukommen lassen. Denn verschiedene Märkte sind verschieden reguliert.

Beispielsweise Rohstoffe. Der Markt ist nur sehr leicht reguliert. Deshalb kann die Transparenz manchmal ein wenig verloren gehen, auch wird der Rohstoffmarkt immer wieder von marktbeeinflussenden Aktionen heimgesucht. Währungen auf der anderen Seite werden stark reguliert und unterliegen strengen Regelungen was Transparenz und Handelsberichte angeht. Benjamin Tsai, Präsident von Wave Financial in den USA erklärt hierzu:

“Für den Forexbereich geben Investmentbanken eine Fülle an Anwaltsgebühren aus. Es muss sichergestellt sein, dass alles den Richtlinien entspricht. Bei Rohstoffen ist der Aufwand deutlich geringer und weit weniger kostenintensiv.”

Für einen Investmentbanker der über 40 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen managt, ist die Frage der Regulierung dieser virtuellen Zahlungsmittel auch für Tsai interessant. Er sieht Kryptowährungen als “angedachtes Zahlungsmittel”, also eine Währung. Allerdings konnte der Bitcoin, die populärste Kryptowährung, sich bislang als Währung kaum behaupten. Bitcoins haben in den meisten Läden dieser Erde nach wie vor keine Verwendung. Der Kurs, beispielsweise gehandelt gegen US-Dollar und Euro, unterliegt sehr starker Volatilität. Umtauschen kostet hohe Gebühren und blickt oftmals Netzwerkproblemen entgegen. “Als Währung kann der Bitcoin US-Dollar oder Euro einfach (noch) nicht das Wasser reichen.”

Der Bitcoin als Rohstoff

Es mag schwer vorstellbar sein, eine virtuelle Währung als Rohstoff anzusehen. Dabei wird in manchen Teilen der Erde auch heute noch mit Rohstoffen “bezahlt”. Zwar sind dies sog. Tauschgeschäfte, aber wer beispielsweise Weizen gegen Tierfelle eintauscht, der hat diese Tierfelle gewissermaßen mit Weizen bezahlt. Und Weizen ist ein unumstrittener Rohstoff. Auch Gold zählt dazu und keiner wird wohl die Zahlungsfähigkeiten von Gold infrage stellen wollen. Nun, ein relativ neuer Markt zeigt Kryptowährungen, also auch den Bitcoin, in eben jener Identität: als Tauschgegenstand. Und zwar geht es hierbei um eine Art “Kredit”. Diverse Serviceunternehmen “leihen” Firmen, die mit Kryptowährungen zu tun haben, Geld. Die Schuldner wiederum verdienen Geld durch die Arbeit mit Kryptowährungen, zum Beispiel als sog. Miner oder Online-Bezahlservices. So sichern sich die Schuldner traditionelles Geld zur Kostendeckung, während die virtuellen Währungen weiteres traditionelles Geld erzeugen, um die Kredite zurückzuzahlen. Der Bitcoin wird hier zum Tauschgeschäft, schneller als der gegenwärtige Währungsumtausch von Bitcoin in US-Dollar oder Euro. Zudem wird dieser Markt nicht reguliert, deswegen bietet sich für die Kreditgeber eine nette Einnahmequelle in Form von Zinsen.

Bitcoin: Identität unklar

Fakt ist, dass Anlegerinnen und Anleger keine Sicherheiten besitzen, bis irgendwo auf dieser Erde ein Vorstoß zur (börsenrechtlichen) Klassifikation von Kryptowährungen gewagt wird. Die EU schickt sich an Vorreiter dessen zu werden. Fakt ist aber auch, dass der Bitcoin – ganz unabhängig von seiner Identitätskrise – nirgendwo hingehen wird. Kryptowährungen sind gekommen um zu bleiben, in welcher Form auch immer. Und ob es nun der Forexmarkt oder die Welt der Rohstoffe an den Börsen wird: Gewinne sind immer möglich, Volatilität hin oder her. Und die Gewinnspannen bei Kryptowährungen ist teils immens. Es darf also gespannt auf 2020 und 2021 geblickt werden, denn es wird sich bald entscheiden, welche Identität der Bitcoin final annehmen wird und wie die Kurse von Kryptowährungen die Auflösung der Bitcoin Identitätskrise verarbeiten werden.

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