Die Nationalbank der Niederlande, De Nederlandsche Bank (DNB), will laut eigenen Aussagen einen “digitalen Euro” als Erstes testen. Der “digitale Euro” soll dabei eine sogenannte Central Bank Digital Currency (CBDC) werden und die offizielle Kryptowährung der Europäischen Union (EU). In einem gestern veröffentlichten 45-Seiten-Bericht, legt die DNB nun dar, wie sie “bereit für die Führungsrolle” in Sachen digitaler Euro sei. Dabei soll die Bank sowohl führend in Sachen Forschung und Entwicklung einer eigenen, digitalen Währung sein, als auch der gemeinschaftlichen, europäischen Kryptowährung.
Die Nationalbank der Niederlande hob zudem heraus, dass die von Facebook entwickelte Kryptowährung Libra eine “Gefahr für die finanzielle Stabilität” darstelle und es demnach von besonderer Wichtigkeit sei, jetzt “zügig” zu einem “gemeinschaftlichen, digitalen Euro” zu gelangen. Zudem arbeite die DNB an einer niederländischen Kryptowährung. Damit reiht sich die Niederlande in das weltweite Wettrennen einer Vielzahl an Staaten ein, die an der Entwicklung einer landeseigenen Kryptowährung arbeiten. Diese landeseigenen, digitalen Währungen werden als “Central Bank Digital Currency” bezeichnet, da sie nicht dezentralisiert und unreguliert sein werden, sondern durch die jeweiligen Nationalbanken betrieben und reguliert.
Eine weitere Besonderheit im vorliegenden Bericht findet sich in der Feststellung der Nationalbank, dass Bargeld immer weniger Verwendung fände. Nahezu “zwei Drittel” aller Zahlung in den Niederlanden geschähen nicht mehr mit “Euro” in Form von “Papiergeld oder Münzen”, sondern digital über das Internet. Deswegen will die Niederlande den Euro schrittweise durch eine a) eigene Kryptowährung und b) einen gemeinschaftlichen, EU-weiten digitalen Euro ergänzen. Dabei stellt die DNb auch die Frage auf, “ob es nicht sinnvoller sei”, wenn “Nationalbanken eine andere Form von Geld herausgeben”, welche die “Bedürfnisse der Bürger und Firmen” effizienter erfüllt.
In Europa ist der alleinige Konkurrent der Niederlande aktuell Frankreich. Zwar arbeiten viele Nationalbanken an einer eigenen CBDC, aber die vorherrschende Informationslage lässt die Schlussfolgerung zu, dass die überwiegende Mehrheit aller Nationalbanken bei diesem Vorhaben noch ganz am Anfang stehen. Schweden hatte jüngst Pilotprojekte zu CBDC angekündigt, allerdings fehlt es seither an Informationsfluss.
Es ist nicht gerade ein schlechter Zeitpunkt um über weltweite Pandemien und Zusammenhänge zum Papiergeld zu sprechen, den die DNB in ihrem Bericht wählt. Noch immer werden Schlagzeilen durch die anhaltende Ausbreitung des neuartigen Coronavirus (Covid-19) beherrscht. Wenngleich einige Staaten jetzt erste Lockerungen in den Ausgangsbeschränkungen einführen und manche Geschäfte wieder öffnen dürfen, so ist und bleibt Münz- und Papiergeld wie der Euro – nicht nur in den Niederlanden – ein Problem. Ganz simpel ausgedrückt: Bargeld hat das Potenzial Bakterien und Viren zu übertragen. So zumindest baut die niederländische Nationalbank ein Bild des jetzigen Bargeldes auf, das durch digitale Zahlungsmittel ersetzt bzw. ergänzt werden soll.
“Viele Geschäfte bitten Kunden ganz explizit nicht mit Bargeld zu bezahlen”, heißt es hierzu im Bericht der DNB. Das bedeute im Umkehrschluss auch, dass “nur bargeldlose” Bezahlmöglichkeiten zur Auswahl stünden. Neben der Gefahr der Verbreitung von Bakterien und Viren sieht Fiatwährung auch immer unsichereren Zeiten entgegen, was dessen Stabilität und Wert angeht. Besonders jetzt, wo weltweit durch die Folgen des Coronavirus mit schweren Rezessionen gerechnet wird, trifft es die DNB mit ihren Ausführungen zu den Vorteilen einer digitalen Währung gegenüber einer physischen Währung auf den Punkt.
In Europa gilt die Niederlande aktuell als Vorreiter bei der “Digitalisierung des Bargeldes”, gefolgt von Frankreich. Weltweit jedoch führt China das Rennen weiter an. Die chinesische Nationalbank erklärte die Entwicklung eines digitalen Yuan gar als “oberste Priorität” und scheint mit der eigentlichen Entwicklung selbst schon fertig. Kein Wunder also, dass selbst die Europäische Zentralbank (EZB) selbst die Mitgliedsstaaten der EU antreibt “wesentlich aktiver” bei der Entwicklung von CBDC zu werden. Die Niederlande hebt beim Projekt “Euro muss digital werden” allerdings einen noch wichtigeren Punkt heraus: nämlich, dass bei und für einen digitalen Euro, eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten notwendig ist.
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