Der Tech-Gigant Microsoft will offenbar das Krypto-Mining, also das Verifizieren neuer Blöcke für die Blockchain, revolutionieren. Dies zumindest geht aus einem Patent hervor, welches am 26. März veröffentlicht wurde. Das Patent läuft demnach unter dem Namen “Cryptocurrency system using body activity data” und spezifiziert eine Art des Krypto-Mining über körperliche Aktivitäten, an Stelle der herkömmlichen Mining-Hardware. Das Patent von Microsoft zeigt, dass immer mehr Technologieunternehmen mit Kryptowährungen, Blockchain und zugehöriger Technik experimentieren. Zudem kann darin ein weiterer Beleg dafür gesehen werden, dass Blockchain-Technologie ein fester Bestandteil der Zukunft sein wird.
Für Innovationen ist Microsoft durchaus bekannt. Und was die junge Krypto-Branche definitiv braucht, sind immer neue Innovationen. Gerade beim Krypto-Mining herrschen immer noch die herkömmlichen “Mining-Maschinen”, also eine Art Hardwarepaket, in dem leistungsstarke Prozessoren von Grafikkarten gebündelt werden, um eine möglichst hohe Anzahl HPS (Hash per Second) zu erzeugen. Diese Maschinen verbrauchen allerdings viel Strom, was den Kryptoschürfern wiederum Geld kostet. Normalerweise ist das kein Problem, aber gerade in Zeiten mit abnehmendem Schweregrad des Minings kann das für manche Miner bedeuten, dass sie ihre Maschinen abstellen müssen, weil die Gewinne aus dem Mining die Kosten nicht mehr decken.
Microsoft will das offenbar ändern. Gemäß einem Patent, ersichtlich auf Patentscope, will der Technologie-Riese das Mining durch Mining-Maschinen durch körperliche Aktivität austauschen. Das soll dann in etwa so aussehen:
Ein Server sendet eine Aufgabe an den Nutzer. Dies geschieht über ein Gerät, welches kommunikativ mit dem Server verbunden ist. Ein spezieller Sensor [der am Körper getragen wird] übermittelt dann Daten über körperliche Aktivitäten des Nutzers. Diese Daten sollen mit einem weiteren System verifiziert werden. Die Verifikation soll dabei ermitteln, ob die Daten, erzeugt aus körperlichen Aktivitäten, ausreichen, um die Aufgabe zu erledigen. Sollte dies der Fall sein, wird der Nutzer mit Kryptowährung belohnt.
Grundlegend also: nicht mehr die Mining-Maschine, sondern wir selbst liefern den “Proof of Work” und erzeugen die notwendigen Hash per Second. Wie viele HPS so erzeugt werden könnten, ist allerdings unklar. Eventuell kommt das System von Microsoft sogar ohne HPS an sich aus und basiert rein auf den zugeteilten Aufgaben. Von Microsoft selbst heißt es hierzu:
“Zum Beispiel könnten Daten über Hirnaktivitäten oder Körpertemperatur genutzt werden, um Aufgaben zu erledigen. Dies kann so einfach sein wie eine bestimmte Werbung im Internet anzusehen oder einen bestimmten Service zu nutzen.”
Die Krypto-Branche ist noch jung. Das Rennen um Marktanteile und Führungsrollen hat also gerade erst begonnen. Klar, dass viele Tech-Unternehmen hier ihre Chance wittern, ein erhebliches Stück vom Kuchen abzubekommen. Es wird aber auch ersichtlich, dass selbst marktführende Konzerne die Krypto-Branche nicht mehr ignorieren können bzw. wollen. Alleine in den USA wurden durch das United States Patent and Trademark Office im Zeitraum von Januar 2014 bis Oktober 2019 insgesamt 227 Patente für den Bereich der Blockchain-Technologien erlassen. Darunter auch Namen wie z.B. IBM oder Coinbase. Der technologische Fortschritt unserer modernen Zeit bleibt nicht stehen. Bestehende Branchen werden modernisiert oder auch digitalisiert, neue Branchen wollen erst noch erobert werden. Microsoft scheint die Krypto-Branche, spezifischer das Krypto-Mining, ins Visier zu nehmen und hofft mit der hauseigenen Innovation der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.
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