Am 24.10.2018 war selbst für das Unternehmen Tether Limited ein denkwürdiger Tag. Es kommt nicht alle Tage vor, dass 500.000.000 Tokens verbrannt werden. Die Löschung der Einheiten kam jedoch nicht überraschend, sie wurde vielmehr auf der unternehmenseigenen Internetpräsenz vorher angekündigt. Für den Markt bedeutet dies, dass es insgesamt 500.000.000 Einheiten weniger gibt.
Ankündigung erfolgte per Blogpost
Auf dem Blog des Unternehmens wurde jedoch das Wort “verbrennen” nicht genutzt. Diese Äußerung hätte wohl bei vielen Anlegern eher für Verwirrung gesorgt und würde auch dem praktischen Vorgang nicht gerecht werden. Fakt ist jedoch, dass das Unternehmen ankündigte die 500.000.000 USDT von der sogenannten Tether Treasury Wallet entnommen und vernichtet hat. Die verbleibenden knapp 466.000.000 USDT sind in dem Wallet verblieben und dienen als Vorbereitungsmaßnahme für die kommenden USDT-Emissionen. Dieser Vorgang ist Teil eines großen Gesamtkonzepts, welcher natürlich Rücknahme- und Ausgabeprozess in dem White Paper auftaucht. Damit möchte Tether Limited den Stand seines Tether Treasury Wallets transparent für die OMNI-Blockchain halten.
Im Endeffekt ist ein derartiger Vorgang die Folge davon, wenn sich ein Nutzer zur Einlösung seines Stable Coins Bestands entschliesst. Der USDT ist im Endeffekt nichts Anderes als ein Versprechen von Tether Limited, dass jeder Stable Coin gegen einen realen US-Dollar eingetauscht werden kann. Alternativ dazu können auch andere Fiat-Währungen eingetauscht werden, wobei hier die Kurse naturgemäß schwanken. Nimmt ein Nutzer dieses Versprechen wahr, so hat Tether Limited die Verpflichtung zur Vernichtung des Bestands nach der Einlösung. In der Praxis funktioniert dieser Vorgang relativ simpel. Der Eintauschvorgang wird eingeleitet und das OMNI-Protokoll erstellt die jeweilige Anzahl der Token. Die Metadaten des Vorgangs werden in dem Protokoll als Transaktion gespeichert und tauchen dann dementsprechend auch in der Bitcoin-Blockchain auf. Fordert ein Nutzer seine US-Dollar wieder zurück werden die Token aus dem OMNI-Protokoll gelöscht und speichert diesen Vorgang ebenfalls in der Bitcoin-Blockchain.
Für den Markt bedeutet dies nur, dass nunmehr eine Person oder ein Unternehmen sowie alternativ auch eine Personengruppe mit 500.000.000 US-Dollar ausbezahlt wurde. Aktuell liegt der Kurs für Tether an den Börsen bei knapp unterhalb eines US-Dollars was die Vermutung nahelegt, dass die ausbezahlte Person das Geld für die sogenannte Arbitrage nutzt. Als Arbitrage wird der Vorgang des Kurshandels bezeichnet, welcher sich durch den Umstand der Preisausnutzung auszeichnet. Dementsprechend bringt der Handel für diejenige Person, welche die gleichzeitige Kurshandelshandlung an mehreren Orten vornimmt, ein sehr viel geringeres Risiko mit sich und steigert damit dementsprechend auch die Chance auf einen guten Gewinn. Die Arbitrage ist natürlich für den Markt ein gewisses Risiko, da die reine Spekulationsbasis des Marktes auf diese Weise ein Stück weit ad absurdum geführt wird.
Arbitrage ist weder illegal noch unmoralisch. Es ist vielmehr ein Prinzip der Weitsichtigkeit, bei welchem ein Nutzer oder ein Unternehmen die aktuelle Marktlage frühzeitig erkennt und im Hinblick auf die zu erwartende Marktentwicklung sehr frühzeitig eine Handlung ausführt. Auf den Markt hat die Arbitrage ohnehin nur einen sehr geringen Einfluss, da nicht gewährleistet ist, dass ein derartig hohes Volumen zur Marktbeeinflussung erreicht werden kann.
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